Gute Websites zu finden, auf denen man fehlerfrei und gern surft, ist viel schwieriger, als es sein müsste. Denn auch mit wenigen Mitteln und etwas Menschenverstand entstehen tolle Online-Auftritte.
Eins vorab: Ich bin kein Programmierer oder Systemadministrator. Ich kann und will hier keine technisch detaillierte Anleitung liefern. Vielmehr soll es darum gehen, wie jeder auch mit wenigen Kenntnissen eine Website beurteilen kann. Das hilft bei der Pflege und der Erstellung der eigenen Website. Viele beauftragen Agenturen damit, haben keine Kontrolle über ihre eigenen Inhalte und müssen somit regelmäßig auch bei kleineren Änderungen tief in die Tasche greifen. Ich möchte also auch dazu beitragen, dass du dich aus einer solchen Abhängigkeit befreist und dabei auch noch Geld sparst. Gleichzeitig hilft es, wenn Website-Besitzer zumindest das Basiswissen haben, um Wünsche und Pläne effizient zu äußern.
- Design von guten Websites
- Bilddatenbanken
- Einheitliche Gestaltung
- Struktur, Struktur, Struktur
- Nutzerfreundlichkeit
- Suchmaschinenoptimierung
- Gute Texte
Übrigens, dieser Beitrag enthält Hinweise und damit Werbung für verschiedene Plattformen und Tools. Was ich schreibe entspricht meiner persönlichen Erfahrung und wird in keinster Weise von den genannten Seiten bezahlt.
1) Design von guten Websites
Für mich als Lektorin sind gute Texte natürlich zentral für einen gelungenen Auftritt im Web. Das hilft aber alles nichts, wenn der Nutzer vom Design so abgeschreckt wird, dass er den Text gar nicht erst liest. Bilder, Farben und Aufbau sind das erste, was ins Auge springt. Verwende deshalb Bilder, die einen schnellen Einblick liefern, worum es geht. Der Nutzer soll möglichst emotional abgeholt werden und sich direkt einen Eindruck machen können, wie du dich präsentieren willst.
Bilddatenbanken
Richtig gute Bilder und solche, die eher etwas Spezielles zeigen, kosten natürlich Geld. Aber du kannst auch mit kostenlosen Bildern starten und dort den einen oder anderen Glücksgriff landen. Die Platzhirsche unter den kostenpflichtigen Bilddatenbanken, auch Stock genannt, sind Shutterstock und Adobe Stock (ehemals fotolia). Kostenlose Bilder, also mit freier Nutzungslizenz, findest du auf pexels.com oder pixabay.de Auch dort leben die Fotografen nicht von Luft und Liebe. Du kannst deine Dankbarkeit zeigen, indem du einen kleinen Betrag spendest oder ihren Namen als Quelle angibst. Bei diesen Datenbanken gibt es zwei Dinge zu beachten:
- Oftmals wird auch hier auf kostenpflichtige Bilder von anderen Plattformen verwiesen. Achte darauf, wo du das Wort „Anzeige“ findest.
- Lizenzfreie Bilder bergen natürlich ein großes Risiko, dass sie häufiger im Internet zu finden sind. Wenn du dich also wirklich von der Masse abheben willst, nutze sie lieber nicht. Sie eignen sich aber in jedem Fall gut für Blogbeiträge, Social Media oder sonstige Seiten, die nicht so zentral und dauerhaft präsent sind.
Einheitliche Gestaltung
Wenn du ein Logo hast oder eins erstellen lassen willst, beginn dein Design damit. Es ist wichtig, dass die weiteren Farben für deine Website darauf abgestimmt werden. Das gilt sowohl für Hintergründe, Schriftfarben, Buttonfarben usw. als auch für die Farben, die sich in den Bildern wiederfinden. Wird dein Logo von einem Mediengestalter erstellt, kann er dir die verwendeten Farbcodes nennen. Diese kannst du dann direkt für andere Elemente benutzen oder z. B. auf colors.adobe.com dazu passende Farbtöne finden. Warum die Mühe machen? Durch das Einhalten der Corporate Identity erinnern sich Besucher der Seite besser an dich als Marke. Denk zum Beispiel an das Magenta der Telekom oder das Facebook-Blau, die man auch ganz ohne Nennung des Markennamens wiedererkennt.
2) Struktur, Struktur, Struktur
Eine Website besteht in der Regel aus Header, Body und Footer. Wie der Name schon sagt (head = Kopf), befindet sich der Header oben auf einer Seite. Er enthält meistens eine Navigation (das Menü), das Logo und wird mit Bildern optisch aufgewertet. Dabei kann es sich um ein einzelnes Headerbild bzw. Titel- oder Beitragsbild handeln oder auch um einen Slider (eine Art Bildershow, die entweder durch Klicken oder automatisch wechselt). Möglich sind hier auch kurze Videos oder GIFs. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass große Dateien auf deiner Website dafür sorgen, dass die Seite unter Umständen langsamer (s. auch Abschnitt „Nutzerfreundlichkeit“).
Danach folgt der Hauptteil deiner Website, der Body, und am Ende der Footer – also der „Fuß“ der Seite. Der Footer bleibt auf jeder Seite gleich – er enthält deshalb oft allgemeine Informationen wie die Kontaktdaten und weitere Links zu verschiedenen Seiten.
Die Basis deiner Struktur ist die Navigation. Oft gibt es auch mehrere Menüs – das Hauptmenü oben und ein kleiner formatiertes im Footer z. B. für Impressum & Co. Die Hauptnavigation kann mehrere Ebenen haben. Bei textatelier73.de sind beispielsweise Meine Leistungen, Über mich, Blog und Kontakt die Hauptebene. Alles Inhalte, die unter „Leistungen“ zu finden sind, gehören zur zweiten Ebene.
Eine gute, strukturierte Website sollte nicht mehr als fünf bis sieben Menüpunkte pro Ebene enthalten. Hier ist wirklich weniger mehr. Warum? Ganz einfach: Das menschliche Auge kann nur eine bestimmte Zahl Elemente gleichzeitig erfassen, ohne dass der Nutzer den Kopf drehen muss und es unübersichtlich wird. Das bedeutet nicht, dass du maximal x Seiten auf deiner Website unterbringen kannst. Konzentriere dich bei der Startseite und in den Menüs einfach auf die wichtigsten Punkte, die die Nutzer unbedingt auf den ersten Blick finden wollen. Alles andere kannst du an anderen Stellen unterbringen.
Damit wären wir beim letzten Punkt zur Struktur einer guten Website: Die Customer Journey. Was nach Urlaub klingt, hat im Bereich Websites tatsächlich eine andere Bedeutung. Hier geht es darum, sich bewusst zu machen:
- Wie bewegen sich Nutzer auf meiner Website?
- Was erwarten sie an welcher Stelle zu finden?
- Was sind die Ziele, die ich erreichen will? Also: Was sind die Seiten, die mein Kunde als letzte erreichen sollte?
Viele Fragen, ein relativ simpler Merksatz: User sollten auf keiner deiner Seiten ins „Leere“ laufen und sich zu früh von deiner Seite verabschieden. Außer das ist das Ziel – so zum Beispiel bei einer Kontaktseite oder bei Shops, nachdem die Bestellung abgeschlossen wurde. Haben deine Kunden dich also kontaktiert oder etwas gekauft, hey, Ziel erreicht! Diese Seiten sind deine sogenannten Ausstiegsseiten. Alle anderen Seiten sollten in logischen Schritten genau zur Erreichung dieses Ziels führen. Das kann zum Beispiel so aussehen:
Startseite > Kategorieseite > Produktseite > Warenkorb > Bestellabschluss
Startseite > Leistungsübersicht > Spezielle Leistung > Kontaktseite
Stelle sicher, dass der jeweils nächste Schritt prominent auf der Seite auffindbar ist. Dass der Nutzer also aktiv dorthin geleitet wird, wo er als nächstes hinsoll.
3) Nutzerfreundlichkeit
Hier mache ich es kurz: Natürlich machen auch Struktur und gutes Design eine Website zu einer nutzerfreundlichen Website. Dabei sollten wir aber auch im Auge behalten, was noch wichtig ist: Der Mensch ist faul. Ganz, ganz zentral sind also kurze Ladezeiten. Jeder kennt es, dass eine Seite nicht aufhören will, sich aufzubauen. Wieviel Geduld habt ihr, bis ihr euch eine Alternative sucht? Oft machen Millisekunden den Unterschied. Testet die Ladegeschwindigkeit z. B. mit dem Google Speedtest und holt euch bei Optimierungsbedarf entweder Hilfe bei eurer Agentur oder trickst mit einem Plugin (bei WordPress nutze ich zum Beispiel Autoptimize).
Vielleicht habt ihr es beim Geschwindigkeitstest bemerkt: Es gibt einen Reiter für Desktop und einen Reiter für mobile Geschwindigkeit. Mittlerweile nutzt ungefähr jeder zweite Website-Besucher ein mobiles Endgerät wie Smartphone & Co.
Nichts ist nerviger und führt bei diesen Nutzern zu mehr Abbrüchen, als wenn eure Seite nicht responsive, also für verschiedene Endgeräte optimiert, ist. Das bekommt ihr mit dem richtigen Layout automatisch hin. So wird das Menü beispielsweise zu einem Hamburgermenü und alle Elemente werden untereinander angezeigt, um auf den kleineren Bildschirm zu passen.
Egal, was ihr an eurer Seite ändert, testet, wie sie auf verschiedenen Geräten angezeigt wird. Dafür gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten. Einen anschaulichen Test, für den ihr kein großes Hintergrundwissen benötigt, findet ihr hier: http://be-responsive.de/website-check/ Das funktioniert natürlich erst, wenn die Seite bereits veröffentlicht ist.
4) Suchmaschinenoptimierung
Ein Wort wie ein Mantra, das gleichzeitig ein Fremdwort für den Großteil der Bevölkerung ist: die Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO (Search Engine Optimization). SEO ist ein weites Feld – nicht umsonst gibt es in großen Unternehmen SEO-Manager, die sich um nichts anderes kümmern. Wir wollen es hier kurz umreißen, denn mit dem Thema lassen sich leicht mehrere Blogbeiträge füllen.
Es geht einfach um die wichtige Frage: Was hilft es, eine tolle, durchdachte Website zu wenn sie niemand findet? Dabei gibt es ein großes Ziel:
Lande auf Platz 1 der Google-Suchergebnisse.
Da das seit Jahren so ziemlich jeder für die wichtigen Begriffe will, sind diese ersten Plätze natürlich in aller Regel bereits von dominanten Unternehmen besetzt. Dann gilt es, es auf die erste Seite zu schaffen – das sind in etwa die ersten 10 Positionen. Die Krux dabei ist, dass eigentlich niemand außer Google selbst so richtig weiß, wie diese Rangfolge, das Ranking, genau entschieden wird. Zwei zentrale Ziele, um dort zu landen, können wir aber festhalten:
Mach Google (und somit auch dem User) sprachlich deutlich, worum es auf der Seite geht.
Hierbei gibt es viele Stellschrauben, an denen man drehen kann. Zum einen natürlich die eigentlichen Texte: Mach dir bewusst, nach welchen Begriffen deine Kunden suchen würden, um dich zu finden. Natürlich ist das dein Firmenname. Du willst aber vor allem Leute erreichen, die dich noch nicht kennen. Dann stellt sich noch die Frage, ob du deine Leistungen regional oder ausschließlich online anbietest.
Sagen wir also, du bist Frisör in Frankfurt. „Frisör“ und „Frankfurt“ müssen also auf der Seite auftauchen, auf denen diese Leute landen sollen. In dem Fall am besten die Startseite. Wir packen die beiden Wörter, deine Keywords, also in den Text auf der Startseite. Ab hier wird es kompliziert – lass dir also helfen. Einerseits gibt es Tools, die das leisten, so zum Beispiel das Plug-In Yoast SEO, falls deine Seite auf WordPress basiert. Yoast checkt deine Seite auf ziemlich viele Punkte, die bei der Suchmaschinenoptimierung wichtig sind, und ist dadurch eine große Unterstützung. Mittlerweile gibt es aber auch SEO-Lektoren – so wie mich – die einfach am Ende auf deine Seite, deinen Blogbeitrag oder Ähnliches draufschauen und ihn optimieren. Das ist dann recht schnell gemacht und muss gar nicht viel kosten. Dafür musst du dich nicht mit alt-Tags, Metadaten, internen Verlinkungen und Keywordsuche auseinander setzen.
Erreiche, dass wichtige Seiten auf deine Seite verlinken.
Nichts zeigt besser, dass deine Seite einen Mehrwert hat, als das „Hey, die Seite ist hilfreich, schaut sie euch doch mal an“ von anderen Seiten. Idealerweise auch noch von solchen Auftritten mit vielen Besuchern. Am besten erreichst du das natürlich, wenn du Kontakt zu Leuten hast, die eine bekannte Website betreiben. Bitte sie darum, dich zu verlinken und verlinke dafür vielleicht sie im Gegenzug. Auch Brancheneinträge können helfen – vor allem in solchen Verzeichnissen, die auf deine Branche spezialisiert sind, bei denen der Zugang zur Eintragung beschränkt ist. Offene Verzeichnisse, die nur dem Zweck dienen, Links zu generieren, können der Popularität deiner Seite dagegen sogar schaden.
5) Gute Website nur mit guten Texten
Die Texte auf Webseiten stehen dort häufig jahrelang. Deshalb ist es wichtig, einmal die Zeit und das Geld zu investieren, damit die eigene Visitenkarte im Web perfekt wird. Ich habe schon wunderschöne, innovative Seiten gesehen und dann nach dem zweiten Satz weggeklickt. Mehrere (schlimme!) Rechtschreibfehler in einem Satz? Das muss auf Websites wirklich nicht sein, vor allem wenn die breite Masse der Seiten vergleichsweise wenig Text enthält. Und die gleiche Seite sich als Experte bei der Website-Erstellung ausgibt… Warum also viel Geld in die Entwicklung und das Design einer Seite stecken und dann am Text und am Lektorat sparen? Da sich die Preise von Texterstellung, Lektorat und Korrektorat in der Regel stark am Textumfang orientieren, geht es dabei meist nicht um das große Geld.
Immer mehr Website-Betreiber und Marketing-Fachleute stellen außerdem fest, wie man recht einfach etwas für Website und SEO tun kann: der Unternehmensblog. Hast du spannende Artikel auf deiner Seite, ist das nicht nur ein Plus für deine Nutzer, sondern auch ein Plus in den Augen der Suchmaschinen. Es verdeutlicht, dass diese Seite regelmäßig aktualisiert wird und fügt stetig passende Keywords hinzu, die Google verdeutlichen, worum es bei deiner Seite geht. Natürlich ist es möglich, dass du einen Teil deiner Expertise dabei preisgibst, für die Kunden eigentlich bezahlen sollen. Dadurch zeigst du aber eben, wie sehr du dich in deinem Feld auskennst und du hast direkt einen Punkt, bei dem Leserinnen und Leser bei der Kontaktaufnahme anknüpfen können.
Wenn ihr Unterstützung beim Thema Website-Texte braucht, meldet euch einfach bei mir.
Fazit: Website-Optimierung klingt nach viel Arbeit, ist aber in Wirklichkeit, gerade bei kleineren Seiten, recht simpel. Außerdem gilt es hier vor allem, einmal eine gute Basis zu schaffen. Alles, was danach kommt, ist vergleichsweise schnell erledigt.